Etwa 2500 Menschen erhalten jährlich in Deutschland die Diagnose Multiple Sklerose, kurz "MS". Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer, meist im frühen Erwachsenenalter. Heilbar ist MS noch nicht, aber die Medikamente werden immer besser. Einen Überblick über derzeitige und künftige Therapiemöglichkeiten bekommen Patienten und Interessenten beim MS-Tag in Bamberg. Referenten sind Neurologen und MS-Experten Als Referenten stehen am Mittwoch, 6. Juli, zwei MS-Experten zur Verfügung: Boris-Alexander Kallmann ist niedergelassener Neurologe in Bamberg, Peter Rieckmann ist Chefarzt der Klinik für Neurologie am Bamberger Klinikum. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) statt. Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die zu einer zunehmenden Degeneration von Nervenzellen führt. Die genauen Ursachen sind noch unklar. Nach neuen Zahlen des Bundesverischerungsamtes leben mehr als 200 000 MS-Erkrankte in Deutschland. Die Erkrankung wird in der Regel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr festgestellt. Nicht ansteckend und nicht zwangsläufig tödlich Multiple Sklerose ist nicht ansteckend, nicht zwangsläufig tödlich, kein Muskelschwund und keine psychische Erkrankung: Diese Feststellungen sind den Experten Kallmann und Rieckmann wichtig. Auch die häufig verbreiteten Vorurteile, dass MS in jedem Fall zu einem Leben im Rollstuhl führt, seien so nicht richtig. Krankheit der 1000 Gesichter "Symptome und Verlauf sind so vielfältig, dass MS auch als Krankheit der 1000 Gesichter bezeichnet wird", sagt Boris-Alexander Kallmann. Jedoch gebe es Medikamente, die die individuellen medizinischen und persönlichen Bedürfnisse der Patienten berücksichtigen. "Sie verbessern die Beweglichkeit und Mobilität der Patienten, lindern Schmerzen und können das Fortschreiten der Erkrankung oft fast vollständig stoppen", ergänzt Peter Rieckmann. In den Vorträgen werden die Mediziner auf die unterschiedlichen Wirkweisen der Medikamente eingehen und erklären, warum es heute möglich ist, die MS-Therapie den Bedürfnissen des einzelnen Patienten anzupassen. "Wir rechnen im Laufe dieses Jahres mit weiteren Neuzulassungen, die die Erfolge in der Behandlung der MS weiter verbessern sollen", sagen die Mediziner. Vorträge und Erfahrungsaustausch Beim MS-Tag werden sie Tipps geben, was Patienten selbst für ihr Wohlbefinden, ihre Beweglichkeit und ihre Gesundheit tun können, außerdem stehen die Referenten bei einem individuellen Erfahrungsaustausch für die Probleme der Zuhörer zur Verfügung. "Betroffene und Angehörige haben erfahrungsgemäß Fragen über Fragen", sagen die Neurologen. Deshalb möchten sie mit ihrem MS-Tag der Aufklärung dienen. Allgemeine Infos zum Thema gibt es auch auf der Internetseite der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.Termin Der Bamberger MS-Tag ist eine Informationsveranstaltung für Multiple-Sklerose-Erkrankte, Angehörige und Interessierte. Er findet am Mittwoch, 6. Juli, von 18 bis 22 Uhr in der Bamberger Konzerthalle statt. Durch die Veranstaltung führt Medizinjournalistin und TV-Moderatorin Vera Cordes. Veranstalter ist die Neurologie Consulting Dr. Kallmann GbR Bamberg in Kooperation mit der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.Anmeldung Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnahmeplätze sind begrenzt, eine Anmeldung ist erforderlich. Sie kann online unter https://www.feogmbh.de/events/bamberger-ms-tag-2016/erfolgen. Auf der Internetseite gibt es auch weitere Infos und das Programm des MS-Tags.