Einmal Burger mit Pommes und Salat: Wer das bestellt, bekommt von allem zu viel. Zu viele Kalorien, zu viel Fett, zu viel Salz. Dass - zu viel - Fastfood dick macht, ist keine neue Erkenntnis. Aber dass die Menüs von McDonald's, Burger King und Kochlöffel zum Teil viele Schadstoffe enthalten: "Das hat uns doch überrascht", sagt Lea Lukas von der Stiftung Warentest, die für die September-Ausgabe ihrer Zeitschrift "test" Fastfood auf den Prüfstand stellte. In Bayreuth, Hildesheim und Lübeck hatten die Tester bei den drei Restaurantketten drei Menüs eingekauft. Sie bestanden jeweils aus einem Hamburger, einer mittleren Portion Pommes, einem Salat und einer Cola. Ziel des Tests: "Wir wollten wissen, wo es am besten schmeckt und was man außer Fett und Kalorien noch aufnimmt, wenn man so ein ganzes Menü isst", sagt Lukas. Hälfte des Tagesbedarfs Pro Menü sind es - ohne Cola - bei McDonald's 867, bei Burger King 1014 und bei Kochlöffel 1226 Kalorien sowie 40,6, 50,2 und 63,4 Gramm Fett. McDonald's hat vergleichsweise niedrige Werte, weil es die kleinsten Portionen serviert. Die Stiftung Warentest hat festgestellt, dass der Big Mac mit seinen zwei Fleischbratlingen (500 Kalorien, 25 Gramm Fett) gut 60 Gramm weniger wiegt als der Whopper von Burger King. Für eine Hauptmahlzeit ist der Kalorien- und Fettgehalt der Fastfoodmenüs deutlich zu hoch. Wer Burger, Pommes und Salat isst, hat damit unter Umständen schon die Hälfte seines Energiebedarfs zu sich genommen. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Richtwert für Männer bis 50 Jahre knapp 3000, für Frauen höchstens 2400 Kalorien (für Personen mit leichter Tätigkeit, wer schwer arbeitet, darf etwas mehr essen). Eine Hauptmahlzeit sollte nicht mehr als 720 Kalorien und 24 Gramm Fett enthalten. Auch für Jugendliche ist der Nährwert eines Fastfood-Menüs zu hoch. Für 15- bis 18-Jährige sind zwischen 700 Kalorien (für Mädchen) und 830 Kalorien (für Jungs) pro Hauptmahlzeit sinnvoll. Ihr Tagesbedarf beträgt 2500 (Mädchen) und 3100 Kalorien (Jungs). Zwar müsse man, sagt Lea Lukas, Fastfood "nicht verteufeln, aber die Verbraucher sollten den hohen Nährwertgehalt im Auge behalten." Tipp der Stiftung Warentest: Auf das zuckerhaltige Getränk (170 Kalorien pro 0,4 Liter Softdrink) verzichten und nicht jedes Mal Pommes bestellen. Die Mahlzeiten bewusster zu kombinieren empfiehlt auch Heidrun Schubert vom Referat Ernährung der Verbraucherzentrale Bayern. Sie ist überzeugt davon, dass die Verbraucher wissen: "In Fastfood steckt viel drin." Aber wie viel es wirklich ist, "da schalten sie ihr Hirn aus oder wollen es nicht wissen." Acrylamid entsteht beim Frittieren Hätten der Kaloriengehalt von Burger und Pommes bei den Verbrauchern "bisher nicht viel bewirkt", seien die beim Test gefundenen Schadstoffe vielleicht ein neuer Aspekt. "Die nimmt man zusätzlich auf und das müsste nicht sein", sagt Verbraucherschützerin Schubert. Alle Pommes im Test enthalten Acrylamid, das beim Frittieren entsteht. Acrylamid gilt als krebserregend und erbgutschädigend, lässt sich aber in der Ernährung nicht vollständig vermeiden. EU-Richtwerte in Lebensmitteln sehen für Pommes 600 Mikrogramm pro Kilogramm vor. Kochlöffel überschreitet bei seinen Pommes in einer von drei getesteten Filialen den Richtwert deutlich. Für den Geschmack der Pommes ist das Frittierfett wichtig. Wird es zu lange verwendet, leidet der Geschmack der Pommes. Bei Kochlöffel hätte es dem Test zufolge frischer sein sollen. McDonald's und Burger King tauschen das Frittierfett offenbar rechtzeitig aus. Burger King setzt beim Frittieren auf Palmfett und Sonnenblumenöl, bei Kochlöffel deutet die Laboranalyse ebenfalls auf eine Mischung hin, die Palmfett enthält. Die Pommes werden darin schön knusprig. Nachteil: Raffiniertes Palmfett ist häufig mit schädlichen Glycidyl-Estern belastet, die beim Frittieren in die Pommes gelangen können. Bei Burger King und Kochlöffel fanden die Tester erhöhte Mengen dieser Schadstoffe, die als krebserregend eingestuft sind. McDonald's verzichtet auf Palmfett und verwendet eine Mischung aus Sonnenblumen- und Rapsöl. Die Pommes bleiben dadurch zwar weicher, enthalten aber deutlich weniger Schadstoffe und ungesunde gesättigte Fettsäuren als die der Konkurrenz. Und es ist laut Test gut für die Umwelt: So bleibt Regenwald erhalten, der sonst für riesige Ölpalmen-Plantagen gerodet würde. Testurteil befriedigend McDonald's liegt im Test knapp vorn mit dem Gesamturteil befriedigend (2,9), das auch Burger King (3,1) erhielt. Für Kochlöffel gab es das Testurteil ausreichend (3,6). Der Big Mac von McDonald's und der Star-Burger von Kochlöffel schneiden in der sensorischen Prüfung (Bewertung von Eigenschaften mit den Sinnesorganen) gut ab, der Whopper von Burger King sogar sehr gut. Ob's wirklich schmeckt, wollten wir selbst nachprüfen: Drei Kollegen aus unserer Online-Redaktion haben die Menüs aus dem Test gekauft und gegessen. Das Urteil fiel unterschiedlich aus: von gut bis naja. Geschmackssache eben, aber ohne labortechnischen "Befund". Das Fleisch für den Whopper wird über offener Flamme gegrillt und entwickelt ein spezielles Aroma. "Allerdings haben wir im Whopper einen Schadstoff gefunden", sagt Lea Lukas von der Stiftung Warentest. Im Zusammenspiel von Feuer und Fleisch entsteht schädliches 3-Monochlorpropandiol (löst im Tierversuch in größeren Mengen Krebs aus). Der Gehalt im Whopper ist jedoch so gering, dass keine Gesundheitsgefahr davon ausgeht. Im Big Mac wurden keine Schadstoffe gefunden. Generell schnitten die Fleischbratlinge ("Patty") aus Rindfleisch gut ab und schmecken auch nach Rindfleisch, wie die Laboranalyse bestätigt. Pferdefleisch und andere Tierarten entdeckten die Prüfer nicht. Das Rindfleisch stammt nach eigenen Angaben bei McDonald's und Burger King zum Großteil aus Deutschland. Zu viel Müll Salat gab's übrigens den größten mit den meisten frischen Zutaten - aber fettem Dressing - bei Kochlöffel. Wer dazu Burger, Pommes, Getränk und vielleicht noch Nachspeise und Kaffee verzehrt hat, hinterlässt einen beachtlichen Müllberg. "Es ist erschreckend, was bei einem Menü zusammenkommt", sagt Lea Lukas. Die Speisen werden aufwendig verpackt verkauft, in Papier, Pappe, Plastik. "Schon bei der Herstellung entstehen Abfälle und Abwasser", sagt Lukas. Aber selbst wenn man zum Essen im Restaurant bleibt und vom Teller essen könnte: Gibt's nicht. Deshalb für alle Fastfood-Ketten nur ein "ausreichend" in puncto Verpackung. Test unserer Online-Redaktion Drei Kollegen aus unserer Online-Redaktion haben die von der Stiftung Warentest geprüften Menüs gekauft und den Geschmack getestet (ohne wissenschaftlichen oder labortechnischen Anspruch) sowie den Müll dokumentiert. Hier ist das Ergebnis (Verpackungsmüll jeweils vom Menü plus Getränk): McDonalds: 156 Gramm Müll, Menü-Preis 8,08 Euro. Burger King: 94 Gramm Müll, Menü-Preis 8,98 Euro. Kochlöffel: 140 Gramm Müll, Menü-Preis 9,48 Euro. Geschmacklich wusste der Star-Burger von Kochlöffel zu überzeugen, allerdings kamen die Pommes nicht gut weg und auch das Salatdressing war traf nicht den Geschmack der Tester. Hingegen konnte Mc Donald's beim Salat punkten. Da es der Bic Mac bei den Testessern aber nicht mit dem Whopper aufnehmen konnte, liegt Burger King insgesamt vorne.   brightcove.createExperiences(); Das sagen die Restaurantketten auf unsere Nachfrage zum Ergebnis des Fastfood-Tests: Burger King: (...) "Als Geschmackssieger beim Whopper, den King Pommes sowie beim Delight Salad sehen wir, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden und möchten daher auch zukünftig weiter mit flammengegrillter Produktvielfalt (...) überzeugen." (...) "Hierbei richtet das Unternehmen seine Produktentwicklung an den Bedürfnissen der Verbraucher aus und zielt darauf ab, Innovationen einzuführen." (...) "Durch strenge Vorgaben von der Rohware bis zur Zubereitung der Produkte, die regelmäßig durch interne sowie externe Audits überprüft werden, stellt das Unternehmen (...) Qualität sowie (...) Geschmack sicher. Hierzu zählen auch detaillierte Analysen der Produkte vor und nach der Zubereitung. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen kontinuierlich an der Optimierung der Produkte, des Equipments sowie der Zubereitungsprozesse." McDonald's: (...) "Der Test zeigt: Alle unsere Produkte unterliegen strengsten Qualitätsanforderungen - das zahlt sich aus. Für die Zubereitung unserer Pommes nutzen wir qualitativ hochwertige Raps- und Sonnenblumenöle und verzichten auf Palmöl. Unsere Ölmischung bietet ernährungsphysiologische Vorteile für unsere Kunden durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und sorgt zugleich für die notwendige Stabilität der Pommes beim Frittieren. Insbesondere freut uns die ausdrückliche Erwähnung unseres BEST Beef Programms. Mit diesem "Bündnis für Exzellenz, Sicherheit und Transparenz" unterstützen wir die kontinuierliche Weiterentwicklung von Qualitäts- und Sicherheitsstandards in der Rinderhaltung - vor allem in Deutschland." (...) "Mit rund 64.000 Mitarbeitern gehören wir zu den 30 größten Arbeitgebern in Deutschland. Wir bezahlen in allen Restaurants nach dem Tarifvertrag des Bundesverbands der Systemgastronomie (...)." "Wir bemühen uns als Unternehmen, so wenig Material wie möglich für unsere Verpackungen zu verwenden und sorgen dafür, dass diese zu einem Großteil aus wiederverwendeten Materialien und nachwachsenden Rohstoffen bestehen." (...) "Darüber hinaus sind die Verpackungen wichtige Informationsträger, z. B. für Nährwertinformationen. Zudem achten wir genau darauf, alle unsere Abfälle in unseren Restaurants zu sammeln und zu trennen." (...) "... hat McDonald's als erstes Unternehmen der Systemgastronomie zusätzliche Nährwertangaben auf den Produktverpackungen eingeführt (...)." Kochlöffel: (...) "Stiftung Warentest stellt vor allem fest, dass die Menüs aller drei Anbieter zu viele Kalorien enthalten. Kochlöffel schätzt seine Gäste jedoch grundsätzlich so aufgeklärt und verantwortungs-bewusst ein, dass ihnen bekannt ist, dass eine ausschließlich auf Fastfood basierende Ernährung auf Dauer nicht ausgewogen ist. Die Differenzen in der Kalorienzahl der drei Anbieter ergaben sich im Test u. a. aus verschiedenen Portionsgrößen der Menüs. Als Systemgastronomieunternehmen hat Kochlöffel verbindliche Vorgaben für Produkte und Verkauf." (...) "Das Frittierfett wird in allen Restaurants zwei Mal täglich gefiltert und auf polare Anteile untersucht. Sie sind Indikator für die Fettqualität. Zu dieser Untersuchung setzen die Mitarbeiter ein elektronisches Fettmessgerät ein. Der Austausch des Frittierfettes ist nach Systemvorgaben bereits deutlich unter den gesetzlich festgelegten Werten angewiesen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse wurden die Mitarbeiter deutschlandweit in allen Restaurants, im Zuge ihrer regelmäßigen Schulungen zu den Systemvorgaben, noch einmal für die sorgfältige Einhaltung besonders sensibilisiert." (...) "Zudem setzt das Unternehmen auf umfängliche Nachhaltigkeit und arbeitet mit entsprechend zertifizierten Lieferanten. In diesem Zusammenhang wird auch Verpackungsmaterial nach seinem ökonomischen Rohstoffeinsatz und dessen umweltfreundlicher Entsorgung sowie Wiederverwertbarkeit entwickelt."