Die Jury des Nürnberger Menschenrechtspreises hatte den Anwalt 2009 als einen der "mutigsten Verteidiger der Menschenrechte im Iran" bezeichnet - schon mehrfach war er vom Regime im Iran eingesperrt worden. Abdolfattah Soltani hatte im Iran politisch Gefangene vertreten, außerdem hatte er gemeinsam mit der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi in Teheran ein Zentrum für Menschenrechte gegründet. Weil er den Nürnberger Menschenrechtspreis bekommen hat - und diese "illegale" Auszeichnung auch annahm, wurde er im September 2011 verhaftet und erst zu 18, später in der Berufung zu 13 Jahren Haft verurteilt. Tochter Maede kämpft in Nürnberg für ihren Vater Seitdem kämpft seine in Nürnberg lebende Tochter Maede Soltani für Soltanis Freilassung. Sie berichtet jetzt voller Freude, dass ihr Vater eine Woche Hafturlaub bekommen hat. Nachdem die internationalen Sanktionen gegen den Iran gelockert worden sind, durfte der 62-Jährige das Gefängnis am Sonntag gegen eine Kaution von einer Milliarde Toomans (etwa 250 000 Euro) erstmals für eine Woche verlassen. Tag des verfolgten Anwalts Außer seiner Tochter setzen sich in Deutschland auch der Bundestag, die Stadt Nürnberg, und Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International für Abdolfattah Soltani ein. Am Sonntag, 24. Januar, lädt Amnesty ab 16 Uhr in den Marmorsaal des Presseclubs Nürnberg zu einer Veranstaltung zum "Tag des verfolgten Anwalts" ein. Dieser Tag wurde im Gedenken an vier spanische Gewerkschaftsanwälte eingerichtet, die am 24. Januar 1977 in Madrid von Neofaschisten ermordet wurden. Bei der Veranstaltung in Nürnberg spricht unter anderem eine Verteidigerin Soltanis: Die iranische Anwältin Mahnaz Parkand - auch sie musste den Iran verlassen und lebt inzwischen im Exil in Norwegen.