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Stieftochter Farrow missbraucht? Colin Firth will keine Filme mehr mit Woody Allen drehen


Autor: Redaktion

New York, Freitag, 19. Januar 2018

Seit Jahrzehnten stehen Missbrauchsvorwürfe gegen Regisseur Woody Allen im Raum. Schauspieler Colin Firth setzt nun ein Zeichen.
Schauspieler Colin Firth erklärte unlängst nicht mehr mit Woody Allen zusammenzuarbeiten. Symbolfoto: EPA/JULIENWARNAND/dpa


Colin Firth zieht Konsequenzen: Die laufende "Metoo"-Debatte und die seit Jahrzehnten im Raum stehenden Missbrauchsvorwürfe gegen den 82-jährigen Komiker und Regisseur Woody Allen nutzt nun der britisch-italienische Schauspieler Colin Firth um ein Zeichen zu setzen. Er möchte künftig nicht mehr mit ihm zusammen Filme drehen und arbeiten.

Zur Einordnung:
- Woody Allens Stieftochter Dylan Farrow beschuldigt den 82-Jährigen sich an ihr sexuell vergangen zu haben. Damals war die 32-jährige Schauspielerin sieben Jahre alt.

- Nachdem der Skandal um den US-Filmproduzent Harvey Weinstein bekannt wurde, beteuerte Allen unschuldig zu sein.

- Nun kündigte Colin Firth an keine Filme mehr mit dem 82-Jährigen zu drehen.

Der 57-Jährige sprach mit dem britischen Guardian über die Thematik: "Ich werde nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten". 1992 wurden die Vorwürfe gegen Woody Allen erstmals öffentlich. Die Recherchen und Untersuchungen blieben jedoch bis heute anklagelos.
2014 meldete sich Dylan Farrow selbst in einem offenen Brief zu Wort, in dem sie beschrieb, wie sie ihr Stiefvater auf dem Dachboden missbraucht habe.

 


Nutzen die Farrows die Gunst der Stunde?

Ronan Farrow, Bruder der Schauspielerin unterstrich den Stellenwert des Themas zuletzt im Branchenmagazin "Hollywood Reporter" und bezeichnete das Verhältnis der Filmbranche zum 82-jährigen Allen als "Kult der Duldung". Das Schweigen und die Angst großer Medienunternehmen vor Allens PR-Apparat, vermittle Opfern den Eindruck, es sei nicht gewollt, sich zu äußern und zu bekennen.

Zur Person: Der 30-jährige Journalist Ronan Farrow brachte den sogenannten "Weinstein-Skandal" mit tiefgründigen Recherchen ins Rollen. Neben Tätigkeiten als Jurist war er auch als Berater der US-Regierung tätig.

 

 


Firth übt sich in Selbstkritik

2013 - als Farrow ihren offenen Brief veröffentlichte - wurde der Film "Magic in the Moonlight" gedreht. Mit dabei: Colin Firth. Der Schauspieler bedauerte nach dem Bekanntwerden der "Weinstein"-Affäre nicht mit Nachdruck reagiert zu haben, als ihm eine Schauspielkollegin von einer "beunruhigenden Begegnung" mit dem Produzenten Allen erzählt hatte - 25 Jahre zuvor.

 

 


Rascher Absturz: "Nie wieder Harvey Weinstein"

 


Es bleibt abzuwarten, in wie weit sich weitere Schauspieler in Bezug auf Woody Allen verhalten und positionieren.