Telefonaktion zur energieeffizienten Sanierung

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Trend Smart Home: Das Internet hilft, die Wohnung zu vernetzen und von unterwegs fernzusteuern - sei es die Heizung, das Licht oder die Überwachungskamera. Foto: Hersteller
Trend Smart Home: Das Internet hilft, die Wohnung zu vernetzen und von unterwegs fernzusteuern - sei es die Heizung, das Licht oder die Überwachungskamera. Foto: Hersteller
Dirk Schüssler, Bauspar-Experte
Dirk Schüssler, Bauspar-Experte
 
Michael Fritsche, Energieberater
Michael Fritsche, Energieberater
 

Neue Fenster oder eine Haussteuerung senken die Kosten. Doch amortisieren sich die Investitionen auch bei alten Gebäuden? Wo gibt es Zuschüsse? Bei unserer Telefonaktion am 20. Januar beantworten zwei Experten von 16 bis 18 Uhr die Fragen unserer Leser.

Jetzt macht die Bundesregierung ernst: Mit ihrem "Aktionsprogramm Klimaschutz 2020" will sie die ehrgeizigen Klimaziele vorantreiben und nimmt Hausbesitzer in die Verantwortung - für eine energieeffiziente Sanierung. Dazu werden 2015 Förderprogramme aufgestockt sowie Steuervorteile, günstige Kredite und eine Bezuschussung von Energieberatungen avisiert. Wo man entsprechende Anträge stellen kann, was einzelne Maßnahmen kosten und ob sie sich wirklich lohnen: Diese und alle weiteren Fragen zum Thema energieeffiziente Sanierung beantworten zwei Bamberger Experten bei unserer Telefonaktion am Dienstag, 20. Januar.

Von 16 bis 18 Uhr sind am Dienstag, 20. Januar, Dirk Schüssler und Michael Fritsche direkt über zwei eigens geschaltete Leitungen in der Zentralredaktion dieser Zeitung erreichbar.

Dirk Schüssler ist Finanzierungsexperte vom Verband der Privaten Bausparkassen. Bei unserer Telefonaktion gibt er Auskünfte zur Finanzierung von energieeffizienten Maßnahmen. Schüssler ist am 20. Januar von 16 bis 18 Uhr unter Tel. 0951/188-381 zu erreichen.

Michael Fritsche ist Energieberater und Diplom-Bauingenieur der Klima- und Energieagentur Bamberg. Bei ihm können sich Anrufer am 20. Januar von 16 bis 18 Uhr unter der Durchwahl 0951/188-383 darüber informieren, welche Maßnahmen zur energetischen Sanierung möglich sind.

Aus ihrer täglichen Praxis als Finanzierungsexperte bzw. Energieberater wissen Schüssler und Fritsche, dass steigende Energiekosten viele Hausbesitzer über eine energetische Sanierung nachdenken lassen. Doch nicht zwingend muss sich eine Sanierung für jedes Objekt lohnen: "Aspekte wie das Alter des Hauses, die Bauweise oder die Heizungsanlage spielen für eine nachhaltige Sanierung eine wesentliche Rolle", sagen die Experten.


Achtung: Schimmel!

Frühzeitig sollten daher Energieberater, Handwerker und auch Finanzierungsexperten in das Projekt eingebunden sein, um teure Fehlplanungen zu vermeiden. Schüssler und Fritsche nennen ein paar Rechenbeispiele: Die Dämmung der Kellerdecke koste etwa 30 bis 40 Euro pro Quadratmeter, die Dämmung der Außenwände etwa 110 bis 130 Euro pro Quadratmeter.

Welche Dämmschichtdicken geeignet sind, richte sich nach den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes. Eine mangelhaft ausgeführte Dämmung führe zu Energieverlusten und eventuell auch Schimmelbildung.


1100 Euro weniger sind drin

Auch bei einer neuen Heizung ist laut Schüssler und Fritsche die korrekte Planung wichtig, um eine Über- oder Unterdimensionierung der Anlage zu vermeiden. Eine neue Erdgasheizung zum Beispiel koste 4500 bis 5500 Euro. Bei 1300 Euro Betriebskosten jährlich sparten die Besitzer im Mittelwert selbst in einem ungedämmten Haus im Jahr rund 1100 Euro Heizkosten.

Neben modernen Öl- und Gasbrennwertgeräten lohnen sich laut Experten z. B. umweltfreundliche Holzpellet-Heizungen oder Wärmepumpen nur langfristig. Heizungsunterstützend rechne sich die Installation einer Solarkollektoranlage zur Aufbereitung von Warmwasser. Mitentscheidend für die Kosten-Nutzen-Rechnung seien das Heizverhalten der Bewohner und die regelmäßige, fachgerechte Wartung der Anlage.


Neue Fenster gegen Langfinger

Mit neuen Fenstern könnten zusätzlich Energiekosten gespart werden. Neue Fenster böten zudem auch ein Plus an Sicherheit gegen Einbruchdiebstahl, denn Langfinger verschafften sich zumeist über schlecht gesicherte, veraltete Fenster oder Türen Einlass.

Für Einbruchschutzmaßnahmen im Zusammenhang mit einer energetischen Sanierung können Fördermittel der KfW-Bank genutzt werden.


Intelligente Steuerung

Energie- und Stromkosten lassen sich laut Experten nicht nur mit baulichen Maßnahmen senken. Mittels moderner Haussteuerung könnten unter anderem Heizung, Licht oder Lüftung zentral gesteuert werden. Einige Geräte verfügen über Sensoren, die z. B. bei einem geöffneten Fenster die Heizung automatisch ausschalten.

Die Haussteuerung sei via Smartphone auch von unterwegs steuerbar. Smart Home-Geräte seien bereits für wenige hundert Euro erhältlich und lassen sich ohne bauliche Veränderungen installieren.


Finanzierung über Bausparvertrag

Eine fachgerechte energetische Grundsanierung kostet rund 50 000 bis 70 000 Euro. In Anbetracht dieser hohen Kosten empfehlen die Experten eine Instandhaltungs- und Modernisierungsrücklage für Immobilienbesitzer. Gut geeignet sei hierfür der Bausparvertrag, der gern für die energetische Sanierung genutzt wird.

Vorteile seien die attraktive Guthabenverzinsung und der günstige Darlehenszins, den man sich langfristig sichert. Auch die kurzfristige Finanzierung von Modernisierungsmaßnahmen, z. B. nach Winterschäden an der Gebäudehülle, sei mit Hilfe eines Bausparvertrags möglich. Bei einem beschränkten Budget ist es laut Experten sinnvoll, zunächst die weniger umfangreichen Maßnahmen zu beginnen und zu einem späteren Zeitpunkt die aufwändigeren Maßnahmen in Angriff zu nehmen.


Aktionsprogramm der Bundesregierung

Das "Aktionsprogramm Klimaschutz 2020" der Bundesregierung will die ehrgeizigen Klimaziele vorantreiben und nimmt Hausbesitzer in die Verantwortung. Das Gebäudesanierungsprogramm der KfW wird daher aufgestockt und darüber hinaus können Eigentümer Investitionen in die Energieeffizienz des Gebäudes zukünftig auch steuerlich absetzen, mit einem Prozent pro Jahr, bis zu einer Dauer von zehn Jahren.

Die KfW bezuschusst zudem energetische Einzelmaßnahmen, wie z. B. den Austausch der Heizung oder das Erreichen des Standards "Effizienzhaus 55". Alternativ kann bei der KfW ein Darlehen bis zu 75 000 Euro je Wohneinheit zu günstigen Zinskonditionen aufgenommen werden. Die Anträge sind bei der Hausbank oder Bausparkasse vor Baubeginn zu stellen. Für bereits begonnene Maßnahmen gibt es keine Fördergelder.

Ab März steigen außerdem die Zuschüsse für die Vor-Ort-Beratungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) auf 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten. Bis zu 800 Euro können Eigenheimbesitzer dann für eine Beratung erhalten. Bei Förderzusage der KfW haben Bauherren nun einen verbindlichen Anspruch auf einen Baubegleitungszuschuss von max. 4000 Euro durch einen unabhängigen Experten.

Noch Fragen? Rufen Sie am 20. Januar zwischen 16 und 18 Uhr bei unseren Experten an!