Online-Shopping ist praktisch, birgt aber auch Risiken. Eine Studie im Auftrag der Axa Versicherung unter Internetnutzern hat ergeben, dass viele Deutsche negative Erfahrungen beim Online-Kauf gemacht haben. 73 Prozent der User meinen beispielsweise, dass man im Internet schneller über den Tisch gezogen werden kann als im realen Leben, und fast jeder Zweite hat beim Onlineshopping manchmal ein ungutes Gefühl. Negative Erfahrungen im Netz haben 44 Prozent gemacht. 24 Prozent von ihnen gerieten an vermeintliche Gratisdienste, 18 Prozent waren vom Betrug beim Online-Shopping betroffen.Besonders bei höheren Kaufbeträgen sollten Käufer daher Internet-Anbieter gut überprüfen und auf vor allem auf sichere Zahlungsarten achten. "Fake-Shops" und gestohlene Accounts Nicht jeder seriös wirkende Online-Händler hält seine Versprechen. "Fake-Shops" täuschen mit einer gut gemachten Internetseite einen Shop häufig nur vor. In vielen Fällen sind es Kopien von Seiten tatsächlich existierender Anbieter, mit einem gefälschten Impressum. Die angebotene Produktpalette existiert gar nicht. Stattdessen haben es die Betrüger nur auf Vorauszahlungen abgesehen. Geliefert wird dann nicht, oder falls doch, dann auch nur Schrottware. Aktuell ruft eine regelrechte Serie von "Fake-Shops" Verbraucherschützer und Polizei auf den Plan. Betrüger hatten im Ausland jede Menge seriös klingende Internetadressen registrieren lassen - sie lauteten bayern-hardware.com, richtertech.de, hamburg-elektronik.com oder elektro-paderborn.com. Diese wurden dann als deutschsprachige Seiten ins Netz gestellt, die wie Online-Shops aussahen. Diese bewarben die falschen Händler schließlich bei Google und bei Amazon. Auf den Seiten boten die Unbekannten günstige Elektronik-Artikel an, wie Playstation 4, Tablet-Computer oder Smartphones. Allerdings nur gegen Vorkasse. Dabei wurden sogar deutsche Kontoverbindungen angegeben.Selbst die Auktionsplattform Ebay wird bisweilen von Betrügern missbraucht. Sie hacken die Accounts unbescholtener Ebay-Nutzer und verwenden diese, um wiederum Käufer abzuzocken. Auf die Zahlungsmethode achten Bei der Bezahlung im Netz sollten Kunden nicht allein auf Datensicherheit oder Gebühren achten, sondern auch auf die eigene Absicherung. Verbraucherschützer sehen eine Zahlungsart nur dann als sicher an, wenn sie Käufern es ermöglicht, bei Nichtlieferung oder Mängeln unkompliziert wieder an sein Geld zu kommen:- Kauf auf Rechnung: Für den Onlinekäufer die beste Zahlungsabwicklung. Er zahlt erst, wenn er die Ware erhalten und überprüft hat. Wegen des Risikos für den Verkäufer ist der Rechnungskauf aber oft gar nicht möglich. Bei einer Stichprobe der Zeitschrift Finanztest boten nur zehn von 30 untersuchten Shops den Rechnungskauf uneingeschränkt an.- Lastschrift: Auch sie ist für den Käufer praktisch. Bis zu acht Wochen nach Rechnungsstellung kann er die Zahlung rückgängig machen und das Geld auf sein Konto zurückbuchen lassen. Nachteil: Zuvor muss man dem Verkäufer die eigenen Kontodaten mitteilen.- Paypal: Der Online-Bezahldienst bietet den Nutzern seinen so genannten "Käuferschutz": Wird die Ware nicht geliefert, ist sie mangelhaft oder geht der Verkäufer in Konkurs, zahlt Paypal Geld zurück. Der Kunde muss zudem nicht jedem einzelnen Verkäufer seine Bankdaten übermitteln, sondern loggt sich nach dem Kauf nur in sein Paypal-Konto ein. Nachteil: Jeder Nutzer muss bei Paypal ein Konto eröffnen und dazu dem amerikanischen Anbieter seine Daten preisgeben.- Die Kreditkarte ist das von Online-Shops am häufigsten angebotene Zahlungsmittel. Sie bietet beiden Seiten eine gewisse Sicherheit. Der Kunde kann einer Belastung seines Kartenkontos widersprechen, wenn die gekaufte Ware nicht geliefert wurde.- Vorsicht ist generell bei Vorkasse geboten, also der direkten Überweisung auf ein Konto. Hier hat der Käufer bei Problemen später keine Möglichkeit mehr, sein Geld zurückzuholen. Er ist dann auf die Kooperation des Verkäufers angewiesen. - Auch die Nachnahme weist Tücken auf: Zwar bezahlt man erst, wenn man sein Paket erhält. Aber kein Paketbote wartet solange, bis man die Lieferung ausgepackt, geschweige denn auf Mängel überprüft hat. Verkäufer überprüfen Gerade bei höheren Beträgen und Erstkäufen sollten Kunden Online-Anbieter vorher überprüfen. Das gilt besonders, wenn der Verkäufer im Ausland sitzt oder vielleicht nur Vorkasse akzeptiert.- Kundenbewertungen daher genau lesen.- Um sich vor solchen Betrügereien zu schützen, rät die Polizei, sich vorher eingehend über den Verkäufer zu informieren. Beginnt die IBAN-Nummer nicht mit DE, so geht das Geld immer ins Ausland. Bei einem Betrugsfall ist es dann extrem schwierig, wieder an sein Geld zu kommen. Gerade Geldzahlungen, aber auch Warenversand von und nach Großbritannien und in frühere Ostblockländer, seien fast sicher verloren, wenn Betrüger dahinterstecken, mahnen erfahrene Ermittler.- Zur Absicherung gegen Fake-Shops ist es wichtig zu prüfen, ob der Shop wirklich existiert. Dazu sollte man ins Impressum schauen. Auch ein Anruf bei dort angegebenen Telefonnummern ist sinnvoll.- Eine andere Möglichkeit ist, den Namen des Anbieters in eine Suchmaschine einzugeben, und nach Erfahrungsberichten anderer Käufer zu suchen. Bei der Suche kann man den Namen auch mit dem Stichwort "Betrug" kombinieren - schwarze Schafe sind in entsprechenden Foren meist schon bekannt. Das müssen Opfer beachten Wer glaubt, auf einen Online-Betrüger hereingefallen zu tun, sollte sehr schnell handeln.- Sofort Kontakt mit Ihrer Bank aufnehmen und versuchen, die Zahlung rückgängig zu machen.- Strafanzeige bei der Polizei stellen.- Beweise sichern, wie etwa die Adresse der Internetseite, Bildschirmausdrucke, Mails und Bestellbestätigungen.- Ermittlern auch die Kontoverbindung mitteilen, an die Geld überwiesen wurde. Nur so ist es möglich, den Geldfluss zu den Tätern zu stoppen.Fazit: Verbraucher, die Online-Händler sorgfältig auswählen und bei der Bezahlung einige Dinge beachten, können ohne Bedenken ihre Weihnachtseinkäufe auch vom Sofa aus bequem erledigen.