Die jährliche Fortschreibung der Register seit der letzten Volkszählung im Jahr 1987 hat im Verlauf der Jahre zu statistischen Ungenauigkeiten geführt. Das belegen die Zahlen des zum Stichtag 9. Mai 2011 durchgeführten neuen Zensus in Deutschland. Dessen Ergebnisse wurden gestern vom Statistischen Bundesamt in Berlin und den statistischen Landesämtern veröffentlicht. Der Präsident des Bundesamtes, Roderich Egeler, konnte mit einigen überraschenden Zahlen aufwarten. So wurde bislang der Anteil an Ausländern im Land stark überschätzt. Den neuesten Zahlen zufolge besaßen 2011 in Deutschland knapp 6,2 Millionen Einwohner (7,7 Prozent) eine ausländische Staatsangehörigkeit. Das sind knapp 15 Prozent oder 1,1 Millionen Personen weniger als bisher angenommen. Bei den Deutschen hatte man bei der amtlichen Fortschreibung der Bevölkerungszahl mit einer Abweichung von minus 0,6 Prozent oder 428 000 Personen deutlich besser gerechnet. Mit 80,2 Millionen Einwohnern musste man die bisher angenommene Einwohnerzahl für die Bundesrepublik um 1,5 Millionen nach unten korrigieren. Die jetzt vorliegenden Daten sind das Ergebnis einer umfassenden Volkszählung zum Stichtag 9. Mai 2011. Zu diesem Zeitpunkt waren sämtliche vorliegenden Melderegister ausgewertet worden. Zusätzlich hatte man rund zehn Millionen nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger befragt. Sie mussten unter anderem Auskunft geben zu Familienstand, Staatsangehörigkeit oder Religionszugehörigkeit. Zusätzlich waren 17,5 Millionen Eigentümer von Wohnungen und Häusern zu ihren Eigentumsverhältnissen befragt worden. Die vollständige Auswertung des umfangreichen Datenmaterials wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Für Bayern belegen die neuesten Zahlen einen Bevölkerungsstand für den Stichtag 9. Mai 2011 von 12,397 Millionen Einwohnern. Das sind 1,2 Prozent oder 148 000 Personen weniger als angenommen. Auch in Bayern verrechnete man sich bisher bei der Ausländerzahl mit einem Minus von knapp 190 000. Relativ genau rechnete man bei der Fortschreibung der Bevölkerungszahl offensichtlich in Franken. Mit der jetzt festgestellten Einwohnerzahl von 1,063 Millionen für den Regierungsbezirk Oberfranken ergab sich nur eine Differenz von minus 5909 gegenüber der bisherigen Annahme. In Unterfranken lag die Differenz bei 1,3 Millionen Einwohnern bei minus 15 562. Die Mittelfranken lag man mit jetzt offiziell 1,682 Millionen Einwohnern um minus 30 449 daneben.