Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Nürnberger Freizeitmesse durch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann(CSU) herrschte in vielen Hallen auf dem Nürnberger Messegelände noch das nackte Chaos. Überall hektischer Aufbaubetrieb, Gekreische von Sägen, Gehämmere, Gabelstapler, die tonnenweie Informationsmaterial in die Hallen fahren. Kaum zu glauben, dass hier in nur noch 24 Stunden alles blicken und blitzen soll. Hermann Könicke von der verantwortlichen Messegesellschaft kann da nur lächeln. Da habe sich in den letzten 30 Jahren überhaupt nichts geändert. Für den Aufbau bleibt halt nicht viel Zeit - in der Regel maximal zwei Tage. Weil der Aufbau einfach Geld kostet. Je länger es dauert, desto teurer. Dafür muss dann halt am letzten Tag vor der Eröffnung umso intensiver gearbeitet werden. Bis in den späten Abend hinein. Am schlechtesten sind die Putzkolonnen dran, die nach dem Ende der Aufbauarbeiten noch den ganzen Schmutz zu beseitigen haben. Heuer ist da besonders viel zusammengekommen, weil viele Lastwagen, die in die Hallen fuhren voller Schnee waren. In Nürnberg hatte es tags zuvor gut 30 Zentimeter Neuschnee gegeben. Da sammelt sich auf den Hallenböden jede Menge Wasser an. Aber: Am Nachmittag zeichnet sich schon immer klarer ab: Der zeitliche Fahrplan ist zwar eng, aber alle werden rechtzeitig fertig. Natürlich auch im Eingangsbereich, wo es gleich bunt und frühlingshaft zugeht. Von Floristenschülern wird hierzu eigens ein Blumentor gestaltet, in das über 1000 Rosen verarbeitet werden. Hier, im Foyer der Halle 12, findet auch am 2./3. März im Rahmen der Freizeitmesse die Bayerische Landesmeisterschaft der Floristen um die "Silberne Rose" statt Nach Auskunft von Stephanie Kuhn-Steichele werden Floristen aus ganz Bayern mit ihren Wettbewerbsbeiträgen Kreativität und fachliches Können demonstrieren. Weil der Deutsche immer mehr grillt, bildet das Thema Grillen und Barbecue einen eigenen Schwerpunkt. Welche Grills am besten geeignet sind, eventuell auch zum Räuchern, dazu werden Infos in Halle 12 verabreicht. Bei Grillaktionen im Außenbereich werden die Messebesucher von Experten in die Geheimnisse des Grillen eingeweiht. Ein besonderer Besuchermagnet ist auch heuer wieder der internationale Reisemarkt in Halle 9. Traditionell stark vertreten ist hier das Urlaubsland Italien mit zahlreichen Ständen. Hier lässt sich wunderbar bummeln, einkaufen, eine Kleinigkeit essen. Mit der Länderschau "Merhaba Türkiye" rückt die Freizeitmesse dieses beliebte Urlaubsland heuer in den Mittelpunkt des Interesses. Sogar einen eigenen Basar wird es geben, mit Einkaufsmöglichkeiten und orientalischen Düften und Klängen. Ein besonderes Highlight sind die faszinierenden Gartenwelten. Mit viel Liebe fürs Detail hat hier Gärtnermeister Klaus Baeske in Halle 11 eine bühende Farbenpracht geschaffen- Diesmal bilden nicht die Showgärten vergangener Jahre den Blickfang, vielmehr sind die Gewächse selbst die Stars. Im Zentrum steht ein rund sieben Meter hoher Spiegelturm, von dem aus vier Laufstege in die Halle hineinragen. Auf den von unten beleuchteten Ebenen sind vier verschiedene floristische Themen ausgestellt: Orchideen - die "Juwelen der Fensterbank", Cyclamen - die "Stunde der Alpenveilchen", Anthurien - "Diva Assoluta" und Amaryllis - "Elegante Rittersterne". Froh war man, dass der Transporter aus Holland mit tausenden blühender Pflanzen bei dem Schneefall der letzten Tage nicht im Straßengraben gelandet war. Ersatz hätte so kurzfristig nicht beschafft werden können. Zu den größten Angebotsbereichen der Freizeit Messe gehört auch heuer der Caravan- und Reisemobilsalon. In den Hallen 7, 7A und 6 können die neuesten Modelle von über 40 Herstellern besichtigt werden. Vom gerade mal 3,6 Meter langen kleinsten Adria-Wohnwagen für 14000 Euro bis zum Neun-Meter-Luxus-Mobil von Phoenix mit Smart-Garage für stolze 195000 Euro. Geöffnet ist die Nürnberger Freizeitmesse von 27. Februar bis 3. März täglich von 9.30 Uhr bis 18 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 10,50 Euro, Rentner und Studenten zahlen 9 Euro. Kinder und Schüler bis 14 Jahre sind mit 8 Euro dabei, die Familienkarte kostet 23 Euro (Zwei Erwachsene, bis zu drei Kinder bis 16 Jahre).