Mitten im Juli sind viele schon in Urlaubsstimmung und denken daran, was man für die Ferien vor allem braucht: Geld. Bei der Telefonaktion dieser Zeitung zum Thema "Reisekasse" liefen deshalb die Drähte heiß. Unsere Leser bekamen Antworten auf alle ihre Fragen von zwei Experten: Birgit Siebenhaar (Commerzbank Coburg) und Markus Fösel (Sparkasse Bamberg). Im Folgenden eine Zusammenfassung. Welche Währung sollte ich an Geldautomaten außerhalb Europas wählen? Wenn Ihnen angeboten wird, die Landeswährung in Euro um- oder abzurechnen, sollten Sie vorsichtig sein. Die Automaten locken häufig mit dem Versprechen "garantierter Wechselkurs", wobei sie dann den Kurs und auch die Provision bestimmen. In den meisten Fällen kann Sie das teuer zu stehen kommen. Daher ist es besser, die Option "direkte Auszahlung" oder "ohne Währungsumrechnung" am Automaten zu wählen. Wir fahren bald nach Polen. Wo sollen wir tauschen? Tauschen Sie bereits zuhause einen kleinen Handbestand der Landeswährung Zloty. Zur weiteren Bargeldversorgung können Sie die girocard nutzen und für bargeldlose Zahlungen die Kreditkarte. Erkundigen Sie sich frühzeitig nach den Konditionen der girocard und Kreditkarte im Bezug auf Bargeldgebühren und Auslandseinsatz. Wir haben drei Wochen Pauschalurlaub in Griechenland gebucht, sind aber auch mit dem Mietwagen unterwegs. Wie soll unsere Reisekasse ausgestattet sein? Nehmen Sie ausreichend Bargeld mit. Am besten Banknoten bis zu 50 Euro oder kleiner. Viele Geldautomaten in Griechenland dürften bereits leer sein, daher ist es angeraten, so oft wie möglich mit Karte zu zahlen. Das geht in Restaurants, Hotels, Bars und Geschäften, die die entsprechende Kreditkarte oder Girocard akzeptieren. Wichtig: Verfolgen Sie die Tagespresse zu den aktuellen Entwicklungen. Gibt es eine Faustregel, wie viel Bargeld man generell auf Reisen mitnehmen sollte? Nein, das ist individuell verschieden. In der Regel sollten Sie nur so viel Bargeld mitnehmen, wie Sie für die ersten Ausgaben benötigen. Es gilt die Devise: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Denn Bargeld ist bei Diebstahl oder Verlust futsch. Wir fahren bald in die USA. Welche Zahlungsmittel empfehlen Sie? In den USA ist die Kreditkarte am weitesten verbreitet. Damit können Sie bequem im Handel, an Tankstellen, in Restaurants und Hotels bezahlen. Für die Anmietung eines Autos ist eine Kreditkarte sogar notwendig. Bargeld erhalten Sie mit der Kreditkarte und PIN sowie mit der Girocard (Maestro-Logo). Sind Reiseschecks noch empfehlenswert? Ja, denn Reiseschecks sind ein sehr sicheres Zahlungsmittel. Sie sind bei Verlust versichert und werden innerhalb kurzer Zeit kostenlos ersetzt. Wie soll meine Reisekasse für Schweden sein? Für die ersten Ausgaben sollten Sie bereits in Deutschland einen kleinen Handbestand Schwedische Kronen tauschen. Daneben gehört natürlich eine Kreditkarte und die Girocard ins Gepäck. Mein Sohn fliegt bald nach London. Wo ist der Umtausch günstiger? Besorgen Sie sich bereits Zuhause einen kleinen Handbestand Britische Pfund. Ansonsten sind Sie mit einem Mix aus Kreditkarte und Girocard bestens ausgerüstet. Ich habe keine Kreditkarte und fahre bald nach Südamerika. Was raten Sie mir? Sie können bei Ihrer Bank oder Sparkasse eine Prepaid-Kreditkarte bestellen, die Sie mit einem gewünschten Betrag aufladen. Ansonsten sind zur Sicherheit Reiseschecks in US-Dollar empfehlenswert und ein Handbestand US-Dollar in kleiner Stückelung. Ich fahre im Herbst nach Bali. Funktioniert dort meine Girocard? Beachten Sie die Symbole auf Ihrer Karte. Generell werden Karten mit Maestro- oder Cirrus-Zeichen weltweit akzeptiert. Dagegen können girocards mit dem V PAY-Logo nur in Europa eingesetzt werden. Oftmals sind Girocards für den Auslandseinsatz gesperrt oder auf eine bestimmte Summe begrenzt. Klären Sie am besten vor der Reise mit Ihrer Hausbank, wie hoch das Verfügungslimit im Ausland ist und lassen Sie die Karte gegebenenfalls freischalten. Wir haben eine Rundreise in Israel gebucht. Wie sollen wir unsere Reisekasse ausstatten? Bestellen Sie rechtzeitig vor Abreise bei Ihrer Bank einen kleinen Handbestand Neue Israelische Schekel. Zahlreiche Geldautomaten finden sich in den Urlaubs- und Touristengebieten. Mit Kreditkarte oder Girocard lässt sich bequem Bargeld beziehen. Allerdings fallen in der Regel Bargeldgebühren an, die sich bei mehrfachen Abhebungsvorgängen ordentlich summieren. Erkundigen Sie sich vor der Reise bei Ihrer Bank über den Einsatz und die Gebühren von Zahlungskarten in Israel. Welche Angaben muss ich bei einer Sperrung meiner Zahlungskarten machen? Halten Sie bei der Girocard Ihre Kontonummer und Bankleitzahl bereit. Für die Sperrung der Kreditkarte muss die 16-stellige Kartennummer vorliegen. Gibt es besondere Sicherheitshinweise für die Bedienung ausländischer Geldautomaten? Nutzen Sie möglichst die Automaten offizieller Banken zu den Öffnungszeiten. Dann haben Sie im Notfall gleich einen Ansprechpartner. Automaten, die im Freien stehen, bieten meist keinen ausreichenden Sichtschutz und sind anfälliger für Manipulationen. Bei der Bedienung wählen Sie bitte eine Sprache, die Sie auch verstehen, um ungewollte Transaktionen zu vermeiden. Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, brechen Sie den Vorgang besser ab. Und natürlich gilt auch im Ausland: Verdecken Sie die PIN-Eingabe! Wir fahren bald nach Griechenland und haben Angst, dass wir kein Bargeld bekommen. Was raten Sie uns? Nehmen Sie auf jeden Fall genug Bargeld mit und verwahren Sie das Geld diebstahlsicher, z.B. im Hotelsafe während Ihres Aufenthalts. Führen Sie tagsüber nur kleinere Summen mit sich und verteilen Sie das Geld auf mehrere Personen, wenn Sie in einer Gruppe unterwegs sind. Ansonsten ist Bargeld am besten unter der Kleidung in Geldgürteln oder Brustbeuteln aufgehoben.