• Loxosceles-Spinne verbreitet sich in Europa
  • Bald auch in Deutschland? Warum das "eher unwahrscheinlich" ist
  • Die Insekten verstecken sich gern in dunklen Ecken
  • Ein Biss kann schwerwiegende Folgen haben

Eine giftige Spinnenart aus Südamerika breitet sich in den vergangenen Jahren in Europa aus. Ihr Biss kann für den Menschen gefährlich sein und tödlich enden. Wird die Spinne auch in Deutschland eine Bedrohung?

Giftige Loxosceles-Spinne bald in Deutschland? - "Eher unwahrscheinlich"

Eigentlich ist die Loxosceles-Spinne in Südamerika beheimatet. Dass sie nun vermehrt in Europa auftaucht, liegt vor allem an der Globalisierung - und dem Klimawandel. Dieser sorgt dafür, dass die Spinnen hier gute Lebensbedingungen finden. So findet die "Loxosceles rufescens" - die "braune Violinspinne" - im Mittelmeerraum ideale Verhältnisse vor.

Ein weiterer Vertreter dieser Spinnenfamilie ist die giftigere "Loxosceles laeta", die "chilenische Winkelspinne". Diese ist vor allem in Südamerika beheimatet. Über Exportwege könnten Einzeltiere aber auch den Weg bis nach Deutschland finden. 

Nach aktuellem Wissensstand gibt es in Deutschland allerdings "noch keine gesicherten Funde von Loxosceles", entwarnt Dr. Roland Mühlethaler vom Naturschutzbund Deutschland gegenüber Petbook. Ihre idealen Lebensbedingungen passen nicht zu dem deutschen Klima. Es sei deshalb "eher unwahrscheinlich, dass sich diese Art hier etablieren kann. Unser Klima ist zu kalt für sie". 

Tödliches Gift: Biss kann zum Hautzerfall führen

Für den Menschen ist die Spinne durchaus gefährlich. Ein Biss von einer Loxosceles-Spinne wird nicht immer sofort bemerkt, er ähnelt eher einem Mückenstich. Das Gift kann unter anderem eine Nekrose auslösen: Dabei sterben Zellen eines lebenden Organismus ab, was beispielsweise zum Zerfall der Haut führt. "Im ungünstigsten Fall" endet das laut dem Experten tödlich

Das Gift kann zudem zu Hämolyse, der Zerstörung roter Blutkörperchen führen. Wer von einer solchen Spinne gebissen wird, sollte deshalb dringend einen Arzt aufsuchen, da ansonsten schwere Folgeerscheinungen drohen. Diese führen bis zum Nierenversagen oder unumgänglichen Amputationen.

Die gute Nachricht: Loxosceles-Spinnen greifen nur dann an, wenn sie sich bedroht fühlen. Die Tiere sind gewöhnlich relativ scheu, ein Biss dementsprechend selten. 

Loxosceles-Spinne gesichtet: Was zu tun ist

Da Loxosceles-Spinnen zu der Gattung der Winkelspinnen gehört, versteckt sie sich gern in dunklen Ecken: In Kleiderschränken, Schubläden oder auch Klamotten fühlt sie sich deshalb ziemlich wohl. In Chile saugen Menschen deshalb vor dem Schlafengehen alle dunklen Ecken ab und schütteln ihre Klamotten vor dem Anziehen gründlich aus.

In Deutschland ist das jedoch nicht nötig, da die Spinne hier noch nicht vorkommt. Übrigens: Wer eine solche Loxosceles-Spinne entdeckt und als solche identifiziert, muss das übrigens bislang nicht melden. Für eine Meldepflicht besteht schlichtweg noch kein Grund. 

Generell gilt, dass es keinen Anlass zur Panik gibt: "Wenn wir die Tiere respektieren und in Ruhe lassen, passiert auch selten etwas", meint Mühlethaler. 

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