Die Eifel ist facettenreich. Das gilt auch für ihre Gesteinsarten. Auf einer Wanderung für Fortgeschrittene kannst du Schiefer, Basalt, Sandstein genießen.

Die Eifel ist eine sagenhaft schöne Landschaft. Hier wechseln sich sanfte Täler und kontrastreiche Felsenlandschaften ab. Je nachdem, wo du unterwegs bist, kannst du dabei auf unterschiedliche Gesteinsarten treffen: Schiefer, Basalt, Sandstein oder Vulkangestein.

Wir stellen dir hier sechs schöne und steinreiche Wanderwege durch die Eifel vor.

1. Der Traumpfad Vulkanpfad

Du möchtest die ursprüngliche Eifel zu Fuß kennenlernen? Dann solltest du unbedingt dorthin gehen, wo einst die Vulkane ausbrachen und die charakteristische Eifel formten. Eine Wanderung auf dem Traumpfad Vulkanpfad ist dazu bestens geeignet. Denn hier wanderst du entlang von erkalteten Lavaströmen des Bellberg-Vulkans in der Osteifel. Im Laufe der Jahrhunderte ist der Basalt, der aus der Lava entstanden ist, in Steinbrüchen abgebaut worden. Ebenso spannend ist der Kottenheimer Büden, wo du die "Sieben Stuben" erkunden kannst. Das sind kleine Höhlen, die sich dort in einer Schlackenwand gebildet haben.

Deine Tour beginnt mit dem Aufstieg zum Ettringer Bellerberg. Von hier aus kannst du einen fantastischen Ausblick über den Schlot des Vulkans auf die Vulkanische Osteifel genießen.

Weiter geht es kurz über Felder und Wiesen, bevor es in den Wald den Kottenheimer Büden hinauf geht. Du wanderst entlang des Kraterrandes. Nach einem steilen Abstieg erreichst du einen Basaltfelsen, der ein Relikt aus der Zeit des Mühlsteinabbaus ist. Nachdem du die Mineralquelle Hartborn hinter dir gelassen hast, geht es zurück nach Ettringen.

  • Start und Ziel: Hochsimmerhalle Ettringen
  • Strecke: 6,7 Kilometer
  • Dauer: 2 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel

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2. Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig

Auch hier läufst du durch eine von einem Vulkan geprägte Landschaft. Als der Laacher See entstand, gab es eine gewaltige Eruption, bei der die Lavapartikel durch die umliegenden Täler rasten und diese bis zu 60 Meter hoch mit Gesteinsmaterial auffüllten. Heute wird das zu Stein verbackene lösliche Material Trass genannt. Es erwarten dich spannende Höhlen und tiefe Schluchten.

Los geht es auf einem Parkplatz bei der K 57 bei Andernach-Kell. Über Felder und vorbei an Streuobstwiesen geht es zum Abstieg ins Krayerbachtal. Um aus dem Tal hinaus zu wandern, musst du recht steil ansteigen bis zum Schützenhaus und dem Aussichtspunkt Schweppenburgblick.

Auf dem Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig kannst du den Spuren folgen, die die Römer mit dem Abbau des Trass für den Bau von Häusern und Tempelanlagen verursacht haben. Die römische Besiedlung ist noch durch ein Viadukt dokumentiert, das du überquerst. Später erreichst du die großen und begehbaren Trasshöhlen. Nach den Höhlen erwartet dich die Wolfsschlucht. Hier sind die Felsen mit Moos bewachsen und es fließt ein idyllischer Bach. Hier triffst du die Römerquelle mit ihrem leichten Schwefelgeruch, bevor es durch ein Seitental wieder hinauf auf das Hochplateau geht.

  • Start und Ziel: Andernach-Kell, Parkplatz Bergwege
  • Strecke: 12,2 Kilometer
  • Dauer: 3:30 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel

3. Rundwanderweg Schieferregion Kaulenbachtal

Wenn du an die Steine der Eifel denkst, kommt dir sicherlich Schiefer in den Sinn. Schiefer ist das Produkt der Ablagerungen von feinem Tonschlamm. Durch Druck verfestigte er sich vor etwa 350–400 Millionen Jahren. Im Kaulenbachtal ist seit jeher Schiefer abgebaut worden. Hier kannst du zu den ehemaligen Gruben und Schächten und über Abraumhalden wandern. 

Alte Schiefergruben säumen deinen Weg auf der Rundwanderung. Du kommst unter anderem an der Grube Colonia und der Grube Maria-Schacht vorbei. Hier und da kannst du noch die ehemaligen Häuser der Bergarbeiter sehen und die Streckenführung der ehemaligen Grubenbahn erkennen.

Auf dem Rundwanderweg Schieferregion Kaulenbachtal kommst du an drei schönen Eifelorten vorbei, nämlich Müllenbach, Leienkaul und Laubach. Hier gibt es jeweils schöne Einkehrmöglichkeiten.

  • Start und Ziel: 56761 Müllenbach bei Kaisersesch
  • Strecke: 14,2 Kilometer
  • Dauer: 4 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel

4. Geopfad-Route O, der Tuffsteinweg

Wenn sich vulkanische Asche verfestigt, entsteht Tuff. Diese Gesteinsart ist leicht und feinkörnig. Bereits die Römer haben diesen Stein gerne verarbeitet. Tuffstein ist zum Beispiel beim Bau des Kölner Doms zum Einsatz gekommen. Die Tour am Tuffsteinweg führt dich an vielen ehemaligen Steinbrüchen vorbei.

Am Ortseingang von Weibern beginnt das "Tuffsteinschaufenster". Den Tuffstein kannst du an den Häusern wiedererkennen. Wenn du dich näher informieren möchtest, kannst du dem Tuffsteinmuseum einen Besuch abstatten.

Weiterwandern kannst du über die Tuffsteinstraße bis zur Sandkaul. Folge den Wegweisern auf schwarzen Basaltstein nach Humersberg. Der nächste Ort ist Kempenich. Feldwege mit markanten Baumreihen führen dich auf dem Rundweg anschließend wieder bis zur Sandgrube in Engeln.

  • Start: Bahnhof in Engeln, 56746 Kempenich
  • Ziel: Bahnhof in Engeln
  • Strecke: 17 Kilometer
  • Schwierigkeit: mittel
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5. Gerolsteiner Felsenpfad

Vor 360 Mio. Jahren war die Eifel rund um Gerolstein ein Meer. Heute kannst du auf dem Gerolsteiner Felsenpfad an versteinerten Urzeitriffen wandern. Die Wanderung führt dich hinauf auf eines der Wahrzeichen von Gerolstein, die Munterley. Dies sind die Felsen, die über die Stadt aufragen und Reste des urzeitlichen Meeres sind. Der Ausblick von hier oben ist wunderschön.

Anschließend geht es durch den Wald zu Buchenlochhöhle, zu der eine steile Holztreppe emporführt. Dahinter kommst du bald zum Papenkaule, einem 80 Meter breiten und 20 Meter tiefen, kreisrunden Vulkankrater, der mit Wiese bewachsen ist und zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bietet.

Der Weg führt dich letztlich nach Kasselburg, wo sich der Adler- und Wolfspark Kasselburg befindet. Auch kommst du an einer gallo-römische Kultstätte, dem Juddekirchhof, vorbei. Der letzte spannende Punkt auf deiner Wanderung ist der Hustley. Dies ist ein beliebter Felsen bei Kletterinnen und Kletterern. Anschließend geht es zurück nach Gerolstein ins Kylltal.

  • Start und Ziel: Kurpark an der Kyll
  • Strecke: 8,6 Kilometer
  • Dauer: 2:45 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel

6. Buntsteinroute in der Rureifel

In der Rureifel ist diese Gesteinsart nicht durch das urzeitliche Meer entstanden, sondern hat ihren Ursprung in der Wüste. Vor etwa 220 Millionen Jahren herrschte hier große Trockenheit mit seltenen, aber heftigen Regenfällen. Sand und Stein wurden in die Flüsse gespült. Diese Ablagerungen wurden zunächst zu Sanddünen und schließlich zu Buntsandstein. 

An der Route kannst du die beeindruckenden Felsen bestaunen, die daraus entstanden sind. Vom Bahnhof Kreuzau führt der Weg durch die Ruraue bis nach Üdingen. Hier beginnt der Anstieg. Bis Nideggen kommst du an verschiedenen Steinsformationen vorbei. Vom Marktplatz in Nideggen wird die Route zunächst zum Partnerweg des Eifelsteiges. Bei Abenden und Hausen kommt die Route durch die Ausläufer des Nationalparks Eifel.

Vom Ort Heimbach aus geht es bergan durch den Nationalpark bis zum "Schwarzen Kreuz" auf dem Kermeter. Von hier aus kannst du zur Urftstaumauer absteigen. Übrigens fährt zwischen den Orten Kreuzau und Heimbach die Rurtalbahn. Wenn du sie nutzt, kannst du an individuellen Punkten aussteigen und weiterwandern, um zur nächsten Etappe zu gelangen. So kannst du diesen langen Wanderweg abkürzen.

  • Start: Am Bahnhof Kreuzau
  • Ziel: Urftseestaumauer
  • Strecke: 37,8 Kilometer
  • Dauer: 11:15 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
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Vorschaubild: © Dominik Ketz / Eifel Tourismus GmbH