"In Speyer fängt die Pfalz an, Italien zu werden", sagen die Pfälzer. Das liegt zum einen am Pfälzer Klima nahe der Deutschen Weinstraße, zum anderen am Rheinufer. Die südländische Atmosphäre und Pfälzer Lebensart locken Besucher in die Domstadt. Doch darüber hinaus hat die Stadt noch mehr zu bieten als den romanischen Kaiserdom - wie zum Beispiel den Fischmarkt, die mittelalterliche Synagoge oder den Judenhof.  1) Der Speyerer Dom - UNESCO Welterbe Der Dom zu Speyer hat eine fast 1000 jährige Geschichte. Zwischen 1024 und 1030 wurde mit dem Bau des Domes begonnen, denn der salische Kaiser Konrad II. wollte mit dem Dombau die größte Kirche seiner Epoche errichten. 1061 wurde er eingeweiht. Seit 1981 gehört der romanische Kirchenbau zum UNESCO-Welterbe. Heute ist der Speyerer Dom die größte romanische Kirche weltweit und dazu die bedeutendste Grablege des Mittelalters in Deutschland. Während des pfälzischen Erbfolgekrieges und der Verwüstungen während der französischen Revolution wurde der Dom seines Innenschmucks weitestgehend beraubt, was einen Besuch aber deshalb nicht weniger lohnenswert macht.  Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Sa 9-19 Uhr, Di und Fr 9-17 Uhr, So und feiertags 11.30-17 Uhr Eintritt: kostenlos, Krypta und Kaisergräber: Erwachsene 3,80 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familien 9 Euro Adresse: Domplatz, Speyer 2) Der Fischmarkt Im Spätmittelalter befand sich am Fischmarkt der Fisch- und Holzmarkt, das "forum piscium", das 1290 erstmals erwähnt wurde. Heute ist auf dem Platz als Erinnerung die Plastik eines Stelzenfisches am Fischmarkt zu sehen, ein wassersprudelnder Brunnen. Die Plastik wurde vom Landauer Künstler Stefan Forler gestaltet.  Öffnungszeiten: frei zugänglich Eintritt: kostenlos Adresse: Fischmarkt, Speyer 3) Die mittelalterliche Synagoge  Die mittelalterliche Synagoge wurde 1104 eingeweiht und besteht leider nur noch in Überresten. Der romanische Hallenbau hatte eine Breite von 10,5 Metern und eine Länge von 17,5 Metern. Heute ist die Synagoge noch immer der älteste aufrecht stehende jüdische Kultbau aus dem Mittelalter. Über die Innenausstattung ist bekannt, dass der Boden mit Steinplatten belegt war und die Fenster verglast. Im Pogrom von 1349 wurde das Gotteshaus geschändet und 1354 mit baulichen Veränderungen wieder renoviert. Im frühen 16. Jahrhundert wurde die Synagoge im Zuge der Vertreibung der Juden endgültig zerstört.  Öffnungszeiten: April-Oktober 10-17 Uhr, November-März 10-16 Uhr Eintritt: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familien 7,50 Euro (Judenhof, inklusive Ritualbad und Synagoge)  Tipp: Jüdische Grabsteine aus Speyer sind auch digital hier einsehbar.  4) Der Judenhof Das Areal des Judenhofes ist eine der wichtigsten Kulturstätten des Mittelalters, denn es hält das Andenken wach an mehr als eintausend Jahre währende jüdische Geschichte in Speyer. Zum Judenhof gehören das Reinigungsbad Mikwe und die Überreste der Synagoge. Sowohl Dom, Ritualbad und Synagoge wurden von den selben christlichen Handwerkern gebaut.  Öffnungszeiten: April-Oktober 10-17 Uhr, November-März 10-16 Uhr Eintritt: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familien 7,50 Euro (Judenhof, inklusive Ritualbad und Synagoge)  Adresse: Kleine Pfaffengasse 20/21, Speyer 5) Das Ritualbad Mikwe Das Ritualbad Mikwe gehört mit den Ruinen der Synagoge zum Judenhof. Das Judenbad, das erstmals 1126 erwähnt wurde, blieb fast unverändert. Das tonnengewölbte Treppenhaus führt zu einem 10 Meter tiefen quadratischen Badeschacht mit Kreuzgratgewölbe. Hier reinigten sich die Juden durch Untertauchen in kaltem "natürlichem" Wasser, wie es die mosaischen Gesetze zur kultischen Reinigung vorschreiben. Das Speyerer Judenbad ist von besonderer kulturhistorischer Bedeutung, da es eines der ältesten noch erhaltenen seiner Art ist.  Öffnungszeiten: April-Oktober 10-17 Uhr, November-März 10-16 Uhr Eintritt: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familien 7,50 Euro (Judenhof, inklusive Ritualbad und Synagoge)