Marmor nicht aus Italien, dafür aus dem Lahntal Erdgeschichtliche Besonderheit Lahn-Marmor-Museum eröffnet nach der Winterpause Museum als Informationszentrum des Geoparks Marmor ist eine Kostbarkeit, die unter hohem Druck und hoher Temperatur entsteht. Diese Kostbarkeit ist inmitten von Rheinland-Pfalz im schönen Lahntal zu finden. Das Lahn-Marmor-Museum in Villmar hat sich diesem besonderen geologischen Vorkommen in der Region gewidmet und informiert seine Besucher*innen über die erdgeschichtliche Entstehung, den Fund und Abbau des Marmors sowie seiner Verwendung in den Schlössern und Kirchen Europas und sogar der Welt. Zentrum des Lahnmarmors Villmar an der Lahn ist ein romantischer Ort im schönen Lahntal. Hier befindet sich das Zentrum des Lahnmarmors, über den du im Lahn-Marmor-Museum viel Wissenswertes und Spannendes erfahren kannst. Das Besondere am Lahnmarmor ist seine reichhaltige Farbigkeit. Das Museum ist auch gleichzeitig ein Informationszentrum des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus. Hinter dem Museum befindet sich der Bereich des Unica-Bruches, der einen Blick zurück in die Zeit des Mitteldevons gewährt, als sich an dieser Stelle ein Stromatoporenriff befand. Der Lahnmarmor entstand vor etwa 380 Millionen Jahren. Im Devon befand sich an der Stelle des heutigen Rheinland-Pfalz ein urzeitliches Meer. Stromatoporen, eine zwischen Schwämmen und Korallen angesiedelte, mittlerweile ausgestorbene Art von Meereslebewesen, sowie Korallen, Muscheln und Schnecken bauten in diesem Meer Riffe auf. Im Laufe der Erdgeschichte verfestigten sich die Riffe durch Druck bei der Gebirgsbildung. Unter dem hohen Druck und der hohen Temperatur entstand der Lahnmarmor. Ein geologischer Lehrpfad am Unica Bruch führt die Besucher*innen an dieser Bruchstelle sprichwörtlich durch die Jahrmillionen der Erdgeschichte in die Vergangenheit. Du kannst sogar erkunden, wie die heutige Lahnregion im Laufe der Erdgeschichte von 20 Grad südlich des Äquators bis zum heutigen 50 Grad nördlich des Äquators gewandert ist. Die Kontinentalplattenverschiebung macht es möglich. Edle Hallen mit Marmor Der Marmor von der Lahn fand in der ganzen Welt Verwendung bei der Errichtung von repräsentativen Hallen, beeindruckenden Schlössern oder auch Gott geweihten Kirchen und Basiliken. So findest du den Lahnmarmor zum Beispiel im Mainzer Dom und im Trierer Dom, aber auch im Dom zu Köln, Berlin und Würzburg. Auch das  einzige Apostelgrab nördlich der Alpen in der Abtei St. Matthias in Trier wurde mit Lahnmarmor veredelt. Hier kannst du mehr über die Abtei lesen, und hier erfahren, auf welchem Pilgerweg du dorthin wandern kannst. Auch international war Lahnmarmor ein beliebtes Baumaterial. So wurde es zum Beispiel verwendet in der Eremitage in St. Petersburg, einem der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, und in der Eingangshalle des Empire-State-Building in New York. Außerdem auch im Bahnhof Haydarpasha in Istanbul und im Palast des Maharadjas von Tagore in Indien. Nicht mehr Italien, dafür Lahntal Im 16. Jahrhundert hatten Bauherren und Kirchenoberhäupter zunehmend Bedarf an Marmor, um die repräsentativen Kirchen, Grabmäler und Altäre entsprechend aufzuwerten. Meistens kam der Marmor aus Italien, doch die Beschaffung war aufwendig und teuer. Also wurde nach heimischen Materialien gesucht. Im Jahr 1594 wurde der Abbau des Lahnkalksteins als Marmor erstmals erwähnt. Die Dauerausstellung Im Lahn-Marmor-Museum kannst du in der Dauerausstellung drei Bereiche ausführlich erkunden. Dazu gehören die Geowissenschaften und Geologie, die Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, in der der Abbau, die Verarbeitung und der Transport des Marmors thematisiert wird, und die Kunstgeschichte und Architektur. Öffnungszeiten: 25. März bis 29. Oktober: Dienstag bis Freitag, 14 - 17 Uhr; Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen, 10 - 17 Uhr Adresse: Lahn-Marmor-Museum, Oberau 4, 65606 Villmar