• Kunst an Wegen und in der Landschaft entdecken
  • Skulpturenwege laden zum Wandern und Spazieren ein
  • Verschiedene Wege in unterschiedlichen Landstrichen

Regionale und überregionale Künstler*innen haben ihren Beitrag zu manch einem spannenden Skulpturenweg in Rheinland-Pfalz geleistet. Ihre Skulpturen erzählen viele Geschichten, die es zu entdecken gilt - ob bei einem entspannten Spaziergang oder bei einer längeren Wanderung. In unterschiedlichen Regionen in Rheinland-Pfalz kannst du diese Kunstwerke entdecken, zum Beispiel auf dem Erbeskopf im Hunsrück - der höchsten Erhebung im Bundesland - oder im Gelbachtal im Westerwald, an den Ufern des Rheins, auf dem Donnersberg in der Pfalz, einem Seitental der Lahn oder im Dreiländereck in der Eifel. Wir stellen dir hier die verschiedenen Skulpturenwege vor. 

1. Kunst am Rhein

Zwischen Remagen-Rolandswerth und Remagen-Kripp erstrecken sich gut 14 Kilometer Rhein. An seinem Ufer kannst du auf dem Skulpturenweg an jedem Kilometer innehalten und dir so insgesamt 14 Kunstarbeiten ansehen. Die Kunstwerke finden so ihren Platz inmitten des Lebens und der Natur. Sie sollen zur Kommunikation und zum Nachdenken anregen. 

Fahrradführungen am Ufer

Wenn du dir die 14 Kilometer nicht zu Fuß ansehen möchtest, kannst du auch mit dem Fahrrad den Skulpturenweg am Rhein befahren. Es werden sogar Fahrradführungen angeboten. Unter anderem wirst du auch Figuren und Skulpturen des Künstlers Hans Arp zu sehen bekommen. Seine Bronzeplastik "Bewegtes Tanzgeschmeide" steht vor dem Bahnhof Rolandseck in Remagen. In diesem ist übrigens auch das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck untergebracht, das ebenfalls einen Besuch wert ist. 

2. Kunst auf dem Gipfel des Erbeskopfes

Im Hunsrück erhebt sich der Erbeskopf, der mit 816 Metern höchste Berg in Rheinland-Pfalz. Auf seinem Gipfel kannst du ebenfalls Kunst bestaunen, unter anderem dir markante und über die Grenzen des Hunsrücks weit bekannte Skulptur "Windklang". Sie steht auf dem Gipfel des Erbeskopfes bei Hilscheid und markiert eines der Nationalparktore des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Das Kunstwerk erinnert an die Form einer großen Harfe und ist sogar begehbar. Eine Aussichtsplattform bietet dir einen herrlichen Blick über den Nationalpark. 

Weitere Skulpturen auf dem Erbeskopf

Diese Skulptur ist nicht die einzige auf dem Erbeskopf, die du dir anschauen kannst. Ein Rundweg zeigt den Wanderern*innen und Spaziergängern*innen weitere Kunstwerke von Künstlern*innen aus Deutschland und dem nicht weit entfernten Luxemburg. Werke mit klingenden Namen wie Großer Flügel, Gestrüpp, Won Tong, Topografie, Dialog oder State of Mind erwarten dich. Im Übrigen ist der dortige Skulpturen-Parcours die höchste Outdoor-Kunstausstellung in Rheinland-Pfalz.

3. Grenzenlose Kunst in der Eifel

Die Eifel ist seit jeher eine Grenzregion. Zu ihren direkten Nachbarn gehören Luxemburg und Belgien. Was liegt da näher, als in der Kunst auch das Thema Grenzen abzubilden? Demnach haben also Bildhauer*innen aus den drei Ländern Luxemburg, Belgien und Deutschland Skulpturen für den Eifel-Skulpturenweg geschaffen. Im gemütlichen Eifelort Welchenhausen mit ansonsten ca. 350 Einwohner*innen wurde das Bildhauersymposium abgehalten. Es liegt ganz nah an der Grenze zu Belgien. Seit 2019 säumen nun zehn Skulpturen von neun Künstler*innen einen acht Kilometer langen Skulpturenweg. 

Über einen Grenzfluss

Ebenfalls gestalterisch eingebunden wurde der Grenzfluss Our. Hier ist die Freiluftgalerie entstanden. Auch das Material der Skulpturen hat regionalen Bezug. So entstanden Kunstwerke aus Kylltal-Sandstein, Stahl und Eifel-Basalt. Der Skulpturenweg Welchenhausen verläuft heute zwischen Stupbach und Ouren. Und auch inhaltlich geht es dabei um Brückenschlag über Grenzen hinweg. 

4. Skulpturen auf dem Donnersberg

Was hat ein Stier mit der Pfalz zu tun? Nun, der Donnersberg ist der höchste Berg der Pfalz und er hat seinen Namen vermutlich von einem germanischen Gott - dem Gott Donar - bekommen. Donar ist die germanische Entsprechung des nordischen Gottes Thor. Und was der mit Blitz und Donner zu tun hat, wissen wir ja dank Mythologie und Marvel. 

Vor den Germanen lebten allerdings die Kelten auf dem Donnersberg. Zeugnis davon legt ein alter Ringwall ab, der auf eine Besiedlung von vor 2000 Jahren schließen lässt. Auf diese Vergangenheit haben Künstler*innen Bezug genommen, als sie den keltischen Skulpturenweg geschaffen haben. 13 Figuren zeigen Motive aus der Welt der Kelten, so unter anderem auch eine Skulptur, die die Kraft des Stieres symbolisiert. 

Versteckt und mystisch 

Auf dem etwa acht Kilometer langen Skulpturenweg kannst du Kunst entdecken, die offensichtlich zu sehen ist, und wiederum andere, die geheimnisvoll im Wald versteckt ist. Der Verlauf des Weges ist durch eine blau-weiße Welle gekennzeichnet. Der Natur bist du dabei ganz nah. Auf dem Weg passierst du direkt gleich drei Biotope: das Naturschutzgebiet Spendel-Wildenstein, das Donnersberg Flora-Fauna-Habitat Gebiet und das Donnersberg-Landschaftsschutzgebiet. Zum Abschluss des Skulpturenweges kannst du in Steinbach das Keltendorf besucht werden. 

5. Skulpturenweg im Westerwald

Der Skulpturenweg Montabaur-Reckenthal ist ein sehr umfangreicher Weg, der mit Kunstobjekten gesäumt ist. Ganze 45 Holz-Skulpturen säumen einen Wanderpfad über dem Gelbachtal in der Gemeinde Reckenthal. Nicht weit entfernt liegt Montabaur. Vom Skulpturenweg gibt es einen herrlichen Blick auf das Schloss Montabaur, das Wahrzeichen der Stadt. 

Die Skulpturen auf dem Weg verzaubern dich und nehmen dich mit in eine Welt der Fabelwesen und Sagen. Naturbelassene Kunst ist dabei das Thema, denn es wurden rohe Baumstämme, vor allem Lärchen und Eichen, mithilfe von Kettensägen zu Kunstwerken verwandelt. Zu jeder Holzskulptur gibt es eine erklärende Tafel mit Beschreibung und Erläuterungen. 

Rundwege, auf denen dich Fabelwesen begleiten

Um diese zahlreichen Figuren zu bestaunen, hast du zwei Möglichkeiten. Denn der Skulpturenweg Montabaur-Reckenthal wurde als großer und als kleiner Rundweg angelegt. Auf dem großen Rundweg wanderst du 9,5 Kilometer, während der kleine Rundweg 6,5 Kilometer lang ist. Markiert ist der Weg mit einer stilisierten Skulptur, die dich durch die schöne Natur des Westerwaldes rund um Montabaur führt. 

6. Fantasievoller Skulpturenpark im Ulmtal

Komponist Siegfried Fietz hat im Lahntal einen außergewöhnlichen Skulpturenpark geschaffen. Der Liedermacher lebt seit 45 Jahren in Greifenstein in der Region Lahntal. Gemeinsam mit anderen Künstler*innen schuf er im Ulmtal einen Ort, an dem die Fantasie beflügelt werden kann. Skulpturen aus Eisen, heimischen Hölzern und Steinen aus Basalt wechseln sich mit Jahrhunderte alten Bäumen ab. 

So wurde zum Beispiel aus einer 1000 Jahre alten Eiche ein riesiger Fisch geschnitzt, der an die Geschichte von Jonah und der Wal erinnert. Ein schwerer Sessel aus Basalt wird zu einem wahren Therapiesessel für die Seele, wenn die Sonne ihn erwärmt. Und er ist so hoch, dass der Blick bei gutem Wetter bis zum Feldberg im Taunus reicht. 

Wanderweg Kunst und Natur

Vom Skulpturenpark aus kannst du auch wandern gehen. Angeschlossen ist der Spazierwanderweg "Kleine Wäller Kunst und Natur" bei Greifenstein. Dabei handelt es sich um einen 5,2 Kilometer langen Spazierweg durch die Felder und Wälder der Region. Ein Teil davon ist mit Erlebnis- und Erzählstationen und geschnitzten Tierfiguren gesäumt und kann auch mit Kindern begangen werden. 

Die Starttafeln für die Wanderwege befinden sich am Parkplatz Outdoor Zentrum Lahntal zwischen Leun-Biskirchen und Greifenstein-Allendorf. Den Siegfried Fietz Skulpturenpark kannst du in der Verlängerung der Straße Lenzwies in Greifenstein-Allendorf erreichen. Er ist das Jahr über frei zugänglich.