Welt-Dokumentenerbe  eine der kostbarsten mittelalterlichen Handschriften Einblick in Zeit Karls des Großen Das Ada-Evangeliar, eine kostbare mittelalterliche Handschrift, ist von der UNESCO zum Welt-Dokumentenerbe ernannt worden. Trier ist damit Heimatort für insgesamt nun zwei Welt-Dokumentenerben. Ebenfalls dazu zählt der Egbert-Kodex. Beide kannst du in der Schatzkammer der Stadtbibliothek in Trier besichtigen.  Viel Welterbe auf einem Platz Dass Trier als älteste Stadt Deutschlands über zahlreiche historisch wertvolle Bauten verfügt, ist vielen weitreichend bekannt. Zu den bekanntesten und beliebtesten Ausflugszielen gehören die Porta Nigra, die Barbarathermen, die Römerbrücke, das Amphitheater, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika sowie Dom und Liebfrauenkirche. All diese Sehenswürdigkeiten sind gleichsam Weltkulturerbestätten.  Nun hat Trier ein weiteres Weltkulturerbe hinzubekommen. Das Ada-Evangeliar wird als Welt-Dokumentenerbe von der UNESCO gelistet. Dabei handelt es sich um eine mittelalterliche Handschrift, die reich verziert und mit wertvollen Materialien eingebunden ist.  Außerdem bietet das Ada-Evangeliar einen bedeutsamen Einblick in die Zeit von Karl dem Großen, unter dessen Herrschaft es angefertigt worden ist. Es ist somit zugleich ein künstlerisches Meisterwerk der karolingischen Buchmalerei.   Bedeutung der Handschrift Unter dem karolingischen Kaiser entstanden viele für diese Zeit bedeutende Werke in der sogenannten Hofschule Karls des Großen. Er sah sich selbst in der Tradition der römischen Kaiser und war der Wegbereiter einer gemeinsamen europäischen Kultur. Zehn davon sind heute bekannt und werden an verschiedenen Orten in Europa aufbewahrt, unter anderem in Paris, London, Wien, Bukarest, im Vatikan und eben in Trier. Das Ada-Evangeliar gilt als das Hauptwerk dieser Gruppe von Handschriften.  Das Werk ist überaus prachtvoll und an den Maßstäben der damaligen Zeit äußerst wertvoll. Es wurde mit goldener Tinte in Latein geschrieben. Seine Texte handeln von den vier Evangelien des Neuen Testaments und sind reich verziert und bebildert. Das Anfertigen dieser Handschrift muss die Mönche Jahre gekostet haben. Sie ist um das Jahr 800 vermutlich in der Aachener Kaiserpfalz entstanden. Vergoldet zu Kaisers Ehren Dies allein macht die Handschrift schon wertvoll, aber der prächtige Buchdeckel macht das Werk schier unbezahlbar. Er besteht aus Gold und Edelsteinen und wurde erst Jahrhunderte später, nämlich im Jahre 1499, angefertigt. In der Mitte befindet sich ein geschliffener Stein. Dieser stammt aus der Spätantike und zeigt die Familie von Kaiser Konstantin dem Großen, der von Trier aus das römische Imperium regierte.  Den Namen Ada-Evangelium erhielt das Buch wahrscheinlich nach einer Schwester Karls des Großen. Womöglich war Ada aber auch eine fränkische Adelige oder Äbtissin eines Klosters. Sie stiftete das Buch jedenfalls der Trierer Benediktinerabtei St. Maximin. Ein Besuch in der Schatzkammer Heute kannst du das Ada-Evangeliar in der Schatzkammer in der Weberbach besuchen. Dort gibt es weitere interessante und kostbare Schriftrollen, Handschriften und einzigartige Bücher zu entdecken, die Einblicke in die mittelalterliche Philologie, die Lebenswirklichkeiten der Adligen und der einfachen Leute geben. Neben dem Ada-Evangeliar und dem Egbert-Kodex, die beide Welt-Dokumentenerbe sind, sind dort auch die Gutenbergbibel, die Trierer Apokalypse und ein gedruckter, weltweit einzigartiger, Fisch-Kalender zu sehen.