Entdecke geheimnisvolle Ruinen und vergessene Orte. Spannende Geschichten warten in Rheinland-Pfalz.

Achtung, diese Lost Places oder "verlassene Orte" sind nichts für schwache Nerven! Diese Orte bieten kleine Abenteuer, lebt dort doch schon seit Jahren oder Jahrzehnten kein Mensch.

11 spannende und gruselige Lost Places in Rheinland-Pfalz hat inRLP.de für dich zusammengestellt. Aber ist es eigentlich strafbar, verlassene Häuser und Grundstücke zu betreten?

Lost Place in Rheinland-Pfalz: die Burg Weckbecker

20 Kilometer südwestlich von Koblenz liegt das idyllische Dörfchen Lehmen (Landkreis Mayen-Koblenz), direkt am Ufer der Mosel. Obwohl die Stadt für die südöstlich der Stadt gelegene Burg Thurant berühmt ist, beherbergt sie auch die Burg Weckbecker, unser zweiter Lost Place von Rheinland-Pfalz. Auch in der Gegend rund um Koblenz laden Lost Places zum Gruseln ein.

Die Burg begann als Gutshof, ist aber seit vielen Jahren baufällig. Das Herrenhaus diente als Treffpunkt für Adlige und lokale Ritter. Später war es eine Raststätte für Reisende im Moseltal, bevor es menschenleer und zum Lost Place wurde. Heute können Besucher einige Überreste der alten Pracht des Ortes bestaunen, einschließlich der Innenarchitektur mit Staub und Spinnweben

  • Anreise: Wie du nach Lehmen kommst bzw. was es dort sonst noch zu entdecken gibt, kannst du hier nachlesen. 
  • Tipp: Lehmen kann auch ganz bequem mit dem Zug bis Bahnhof Lehmen erreicht werden. 

Das Viktoriastift im Donnersbergkreis: Lost Place mit erschreckender Geschichte

Das Viktoriastift, ein großes Landgut, steht in Finkenbach-Gersweiler (Donnersbergkreis) direkt am Ortseingang und ist unser erster Lost Place. Die Villa wird auch als "Geistervilla" bezeichnet und ihre Geschichte ist bewegend und erschreckend zugleich. Mittlerweile steht das Gebäude seit ungefähr 50 Jahren leer, doch begonnen hat die Geschichte des Viktoriastifts als landwirtschaftliches Gut im Jahr 1922

In den vergangenen Jahren, waren dort ein Kindererholungsheim, ein nationalsozialistisches Müttergenesungsheim und ein Altenheim. Immer wieder gibt es Gerüchte über Geister und Geisterjäger im Viktoriastift. Der Ort lässt einen also auf jeden Fall zum Gruseln bringen. Heutzutage gibt es ganz neue Pläne für den Lost Place. Denn jetzt soll auf dem Gelände der "Parkresort Palais Victoria" entstehen.

  • Anreise: Wie du nach Finkenbach-Gersweiler kommst und was es dort sonst noch zu sehen gibt, erfährst du hier.
  • Tipp: Am letzten Samstag im Oktober findet in Finkenbach-Gersweiler das Weidenabtriebfest statt, das viele Besucherinnen und Besucher anlockt.

Die Thielenmühle bei Monzelfeld - eins ein Tanzlokal, jetzt herrscht Ruhe

"Die Thielenmühle liegt in der Gemarkung Monzelfeld und war früher für die umliegenden Dörfer Gornhausen, Veldenz, Monzelfeld und Gonzerath ein beliebtes Sonntags-Ausflugslokal, zu Fuß oder auch mit dem PKW im Wellersbach-/Hinterbachtal gut zu erreichen", schreibt der Ortsvorsteher vom Ortsbezirk Gonzerath der Gemeinde Morbach auf Anfrage von inRLP.de. Für junge Leute habe es zeitweise - in den 60er und 70er Jahren - sogar eine Art Disco oder Tanzlokal gegeben. 

Die Mühle sei von der Wirtin Lieselotte Alten (geborene Wagner) betrieben worden. "Als sie nicht mehr konnte, wurde das Gebäude an eine Frau Pathenschneider verkauft, ist etwas in Verruf geraten und der bauliche Zustand wurde zunehmend schlechter", schreibt Christoph Steinmetz weiter.

Frau Pathenschneider habe vor ein paar Jahren ebenfalls aus gesundheitlichen und sehr wahrscheinlich auch aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb aufgeben müssen. Das Gebäude sei an Niederländer verkauft worden, was die Besitzer jetzt damit vorhaben, sei aktuell leider nicht bekannt. Dennoch kannst du Grusel und Nervenkitzel dort erleben. Es lohnt sich also als Ausflugsziel. 

Top-Lost Place in Rheinland-Pfalz: das Freibad Kammerwoog 

Am Rande der Schnellstraße B41 bei Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld) findet sich der nächste Lost-Place. Das verlassene Schwimmbad Kammerwoog. Das Betreten dieses ist gar nicht so einfach. Erst muss die richtige Eingangsstelle und das abgeriegelte Eingangstor entdeckt werden und dann das Gelände durch ein Loch im Zaun betreten werden. Ein Insider der Lost-Places-Szene im Hunsrück bestätigt inrRLP.de gegenüber aber, dass man auch problemlos von der Straße Fotos machen kann - also ohne das Gelände zu betreten und sich strafbar zu machen.

Als die Stadt beschloss, dass sie nur noch ein Schwimmbad im Stadtteil Oberstein betreiben wollen, wurde dieses geschlossen, seitdem werden die Schwimmbecken und die Gebäude völlig der Natur überlassen. Sogar Sprungtürme und Bademeisterstuhl sind noch vorhanden.

  • Anreise: Wie du nach Idar-Oberstein kommst und was es sonst noch zu entdecken gibt, kannst du hier nachlesen. 
  • Tipp: Besonders interessant in Idar-Oberstein ist das bekannte deutsche Edelsteinmuseum

Verlassene Orte wie das Hotel „Zur Waldburg“ bei Remagen - auch ein Lost Place

Ganz in der Nähe von der Burg Weckbecker findet sich auch schon der nächste Lost Place: das verlassene Hotel „Zur Waldburg“ oberhalb von Remagen (Landkreis Ahrweiler). Die großzügige Ruine auf dem Victoriaberg fiel 1970 dem abnehmenden Rhein-Tourismus zum Opfer. 

1900 als Ausflugshotel mit großer Terrasse und traumhaftem Rheinpanorama geplant, erfreute es sich bis in die 60er Jahre großer Beliebtheit. Obwohl es mehrere Pläne gab, was mit dem Gebäude geschehen sollte, wurden keine davon umgesetzt. Sogar 30 Millionen Mark waren für den Bau eines Neurodermitis-Zentrums eingeplant, doch die Ruine verfällt immer mehr.  Die Mauern sind bereits zum Teil eingebrochen und ist somit nur etwas für ganz Mutige. 

  • Anreise: Wie du nach Remagen kommst und was es sonst noch zu entdecken gibt, kannst du hier nachlesen. 
  • Tipp: Ganz in der Nähe kannst das Schloss Drachenfels besichtigen. 

Lost Place im Moseltal: der alte Bahnhof Hatzenport

Der alte Bahnhof Hatzenport, südwestlich von Koblenz, war einst ein Juwel der Moseltalbahn. Er bot Besuchern aus vielen Teilen Europas touristischen Transport ins Moseltal. Vom eigentlichen Lokomotivbetrieb im Bahnhof ist nur noch wenig zu spüren. Diese weiteren Lost Places in Koblenz solltest du kennen.

Dafür kann man das Stellwärterhäuschen betrachten, das wenige Meter vom Hauptbahnhof entfernt steht und fast vollständig von Pflanzen und Sträuchern überwuchert wird. Der gesamte Komplex bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit des goldenen Zeitalters des Eisenbahnverkehrs und glänzt mit einem umliegenden Blick auf die Mosel.

  • Anreise: Wie du nach Hatzenport kommst und was es darüber hinaus noch Spannendes zu entdecken gibt, kannst du hier sehen. 
  • Tipp: Wer noch ein wenig Zeit hat, kann sich die 100 Lebenstürme für die Mosel anschauen, ein Projekt der Regionalinitiative Faszination Mosel: "Der Lebensturm ist ein Symbol für das aktive Gestalten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Der Lost Place bei Hausbay und Braunshorn: Das Forsthaus an der Hunsrück-Höhenstraße 

Das alte Häuschen an der Hunsrück-Höhenstraße zwischen der Abfahrt Hausbay und Braunshorn ist vielen Menschen, die über die B327 fahren, ein Begriff. Doch, dass das Gemäuer mal ein Forsthaus war, ist eher unbekannt. Heute gehört das Gelände dem Betreiber eines nahen Windparks. 

Um das Gebäude ranken sich die wildesten Geschichten: Früher soll dort jemand gelebt haben, der Dackel gezüchtet hat, heißt es in einem Beitrag in einer Facebook-Gruppe. Andere berichten über Rotlicht-Aktivitäten in der Nähe, die aber mittlerweile untersagt worden sein sollen. Früher war das Gebäude das Zuhause eines Försters. Eine Facebook-Nutzerin schreibt sogar, dass sie dort früher den Weihnachtsbaum gekauft hatten. 

Heute ist das Gebäude stark beschädigt. Auf Fotos sieht man eingeschmissene Fensterscheiben, einen stark zugewucherten Garten, aber auch im Inneren scheint Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte nichts mehr gemacht worden zu sein. 

  • Anreise über die Hunsrück-Höhenstraße B327 zwischen der Abfahrt Hausbay und Braunshorn.
  • Was es im Hunsrück noch zu sehen gibt, findest du hier.

Bad Ems hat die Malbergbahn - Kennst du schon diesen Lost Place? 

Ein Zeichen für die deutsche Ingenieurs-Kunst findet man in Bad Ems (Rhein-Lahn-Kreis). Dort befindet sich die Malbergbahn, welche mit ihrer Steigung von 54,5 Prozent als steilste Standseilbahn Deutschlands galt. Bevor sie 1979 wegen nicht erfüllbaren TÜV-Auflagen geschlossen wurde, beförderte sie täglich 400 Personen zur Bergstation.

Besucher*innen finden dort einen verfallenden Wagon in der Bergstation, doch der zweite wurde saniert und in das "Cafe Eckstein" verwandelt. Auch in der denkmalgeschützten Talstation finden etwa 30 Gäste Platz. 

  • Anreise: Wie du nach Bad Ems kommst und was dich beim "Cafe Eckstein" erwartet, kannst du hier und hier nachlesen. 
  • Tipp: Wenn du Bad Ems besucht, solltest du eine Thermalquelle besuchen, denn die Stadt trägt den Titel Great Spas of Europe als UNESCO-Welterbe 

Lost Place bei Traben-Trarbach: die Ruine der Grevenburg und der alten Mühle 

Auf halbem Weg zwischen Koblenz und Trier liegt der beliebte Ort Traben-Trarbach (Landkreis Bernkastel-Wittlich). Von dort hat man nicht nur einen atemberaubenden Blick auf das Moseltal, sondern kann auch mehrere Burgen bestaunen, darunter die Ruine der Grevenburg. Tief im Inneren der üppigen Wälder nahe dem kleinen Ortsteil Bad Wildstein liegt die Ruine einer alten Mühle, die zu verschiedenen Zeiten in ihrer Geschichte ein Hotel und dann eine Lackiererei war. 

Der Weg zur alten Mühle ist eine Entdeckungsreise für sich. Er führt über einen nicht markierten Weg, über eine alte, ungepflegte Brücke und dann über einen Bach, aber die Belohnung für das Auffinden der alten Mühle ist ein einzigartiges Lost Place-Erlebnis. Wenn man die Ruinen betritt, kann man das völlig verfallene Innere sehen, da die Natur die einst luxuriöse Hotelumgebung bereits vollständig erobert hat.

  • Anreise: Wie du nach Traben-Trarbach kommst und was es sonst noch zu entdecken gibt, kannst du hier nachlesen. 
  • Tipp: Die Traben-Trarbacher Unterwelt ist einen Besuch wert und lässt sich sehr gut mit dem Lost Place verbinden. 

Das Ausbesserungswerk - der Lost Place in Trier

Für Fotograf*innen und Eisenbahnfans ist dieser Lost-Place das perfekte Ausflugsziel!  Das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk im Trierer Stadtteil Trier-West begeistert mit einer riesigen Werkshalle, Lokrichthalle und zwei Wohn- und Verwaltungsbauten, die allerdings mittlerweile wieder als solche genutzt werden. 

Seit 1976 ist das Werk geschlossen und ohne Nutzung, was man auch im Inneren erkennen kann. Dort findet sich große, leere Hallen, mit Schutt und allerlei Gerümpel.  Das Dach des Vorgebäudes der Lokrichthalle ist zu großen Teilen eingestürzt. 2021 wurde der Abriss des Gebäudes beschlossen, doch seit dem hat sich dort nichts bewegt. Im Oktober 2023 brannte es an drei Stellen auf dem Gelände.

Lost Place aus der Eifel: das Geisterdorf Wollseifen

In der Eifel bietet sich einem einen Anblick wie in einem Zombiefilm. Ein verlassenes Dorf und gespenstische Stille erwartet Besucher*innen in Wollseifen im Nationalpark Eifel.  Das Dorf befindet sich in der Nähe der Nazi-Ordensburg Vogelsang. Nur drei Wochen hatten die Bewohner Zeit, um ihre Sachen zu packen und auszuziehen, denn die englischen und belgische Soldaten sollten hier das Schießen lernen. 

Erst 2006 wurden die Soldaten abgezogen. Heutzutage lassen sich diese Kulissenhäuser, aber auch drei noch erhaltende Gebäude besichtigen und bieten ein unheimliches Ausflugsziel. 

  • Anreise: Wie du nach Wollseifen kommst und was es sonst noch zu entdecken gibt, kannst du hier nachlesen.
  • Tipp: Da Wollseifen zum Nationalpark Eifel gehört, kannst du dich hier direkt umsehen.